Wer an Reizdarmsyndrom leidet, könnte von der Low FODMAP Diät profitieren. Diese Ernährungsweise ist darauf ausgerichtet, Verdauungsbeschwerden durch das Reduzieren schwer verdaulicher Kohlenhydrate zu lindern. In diesem Beitrag erfährst du, was FODMAPs sind, wie sie sich auf den Körper auswirken und wie eine Anpassung deiner Ernährung dazu beitragen kann, deine Symptome zu verbessern.
Die Grundlagen der Low FODMAP-Diät
Die Low FODMAP Diät ist eine spezielle Ernährungsform, die gezielt zur Linderung der Symptome des Reizdarmsyndroms entwickelt wurde. Das Akronym „FODMAP“ steht für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole. Diese Gruppe von kurzkettigen Kohlenhydraten, die in vielen gängigen Nahrungsmitteln zu finden sind, kann in manchen Menschen gastrointestinale Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen auslösen. Dies geschieht, weil diese Kohlenhydrate vom Dünndarm schlecht absorbiert werden und in den Dickdarm gelangen, wo sie durch Bakterien fermentiert werden und so die genannten Symptome hervorrufen.
Die Diät wurde in den frühen 2000er Jahren von Forschenden an der Monash University in Australien entwickelt. Die Wissenschaftler:innen führten umfangreiche Studien durch, um die Auswirkungen verschiedener Kohlenhydrate auf die Symptome des Reizdarmsyndroms zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser Studien führten zur Entwicklung der Low FODMAP Diät, die die Aufnahme von schwer verdaulichen Kohlenhydraten reduziert und dadurch vielen Betroffenen ermöglicht, ihre Verdauungsbeschwerden deutlich zu verbessern.
Die Low FODMAP Diät ist insbesondere für Personen mit Reizdarmsyndrom geeignet, kann aber auch bei anderen gastrointestinalen Störungen wie Blähbauch oder chronischer Darmentzündung hilfreich sein. Es ist jedoch wichtig, dass die Diät nur unter der Aufsicht einer qualifizierten Gesundheitsfachkraft begonnen wird, um sicherzustellen, dass sie angemessen und sicher ist und um eine vollständige und ausgewogene Ernährung zu gewährleisten.
Üblicherweise wird die Low FODMAP Diät in drei Phasen durchgeführt: die Eliminationsphase, die Reintroduktionsphase und die Integrationsphase, um langfristig ein Gleichgewicht zu finden, das die Symptome des RDS minimiert.
Lebensmittelkategorien für eine erfolgreiche Low FODMAP Diät
Um dir die Umsetzung der Low FODMAP Diät zu erleichtern, haben wir eine detaillierte Liste von Lebensmitteln zusammengestellt, die in spezifische Kategorien unterteilt sind. Jede Kategorie umfasst Lebensmittel, die als niedrig in FODMAPs gelten und daher für Personen mit Verdauungsbeschwerden im Rahmen dieser Diät geeignet sind. Durch diese Aufteilung kannst du leichter Lebensmittel auswählen, die deine Symptome nicht verschlimmern. Im Folgenden findest du eine Übersicht über die verschiedenen Lebensmittelgruppen, einschließlich Gemüse, Früchte, Getreide, Nüsse, Milchprodukte, Zucker und Süßungsmittel sowie Kräuter und Gewürze. Diese Listen sollen dir helfen, deine Ernährung entsprechend anzupassen und deine Verdauungsgesundheit zu verbessern.
Low FODMAP Gemüse
Bei der Auswahl des richtigen Gemüses im Rahmen der Low FODMAP Diät ist Vorsicht geboten, da nicht alle Sorten für Menschen mit empfindlichem Verdauungssystem geeignet sind. Bestimmte Gemüsesorten enthalten höhere Mengen an FODMAPs und können unangenehme Symptome wie Blähungen oder Bauchschmerzen verursachen. Um dir zu helfen, deine Verdauungsbeschwerden zu minimieren, haben wir eine Liste von Gemüsen zusammengestellt, die als sicher für den Verzehr gelten. Diese Gemüsesorten sind nicht nur schmackhaft, sondern auch nährstoffreich und eine gute Ergänzung zu einer gesunden Ernährung.
Gemüse |
Maximale Menge pro Mahlzeit |
Karotten |
1 ganze |
Gurke |
½ Gurke |
Paprika |
1 ganze |
Spinat |
1 Tasse |
Tomaten |
2 mittelgroße |
Zucchini |
1 Tasse |
Aubergine |
1 Tasse |
Fenchel (nur der Knollenanteil) |
1 Tasse |
Kartoffeln |
1 mittelgroße |
Kürbis |
1 Tasse (gewürfelt) |
Grüne Bohnen |
1 Tasse |
Lauch (nur der grüne Teil) |
1 Tasse |
Rucola |
1 Tasse |
Low FODMAP Früchte
Nicht alle Früchte sind gleich, wenn es um FODMAPs geht. Einige Früchte enthalten hohe Mengen an FODMAPs und können bei empfindlichen Personen Verdauungsbeschwerden hervorrufen. Glücklicherweise gibt es auch viele Früchte, die niedrig in FODMAPs sind und daher Teil einer beschwerdefreien Ernährung sein können. Hier findest du eine Auswahl an Früchten, die du genießen kannst, ohne dass du dir Sorgen um die Auslösung von Symptomen machen musst, inklusive der empfohlenen Portionsgrößen.
Obst |
Maximale Menge pro Mahlzeit |
Erdbeeren |
10 mittelgroße |
Orangen |
1 mittelgroße |
Trauben |
15 Stück |
Kiwi |
2 kleine |
Ananas |
1 Tasse gewürfelt |
Banane (unreif) |
1 kleine |
Heidelbeeren |
20 Stück |
Honigmelone |
1 Tasse gewürfelt |
Papaya |
1 Tasse gewürfelt |
Himbeeren |
10 große |
Mandarinen |
1 mittelgroße |
Low FODMAP Getreide
Während viele herkömmliche Getreidesorten wie Weizen oder Gerste hohe Mengen an FODMAPs enthalten und somit Verdauungsbeschwerden auslösen können, gibt es glücklicherweise auch eine Reihe von Getreidealternativen, die für eine Low FODMAP Diät geeignet sind. Diese Alternativen ermöglichen es dir, die Vorteile von Getreide zu genießen, ohne die Symptome eines empfindlichen Verdauungssystems zu verschärfen.
Getreide |
Maximale Menge pro Mahlzeit |
½ Tasse, trocken |
|
Quinoa |
1 Tasse, gekocht |
Reis |
1 Tasse, gekocht |
Buchweizen |
½ Tasse, gekocht |
Mais |
1 Tasse, gekocht |
Hirse |
1 Tasse, gekocht |
Polenta (Maisgrieß) |
1 Tasse, gekocht |
Low FODMAP Nüsse und Samen
Nüsse und Samen sind nicht nur nahrhafte Snacks, sondern auch wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Obwohl einige Nüsse und Samen hohe FODMAP-Werte aufweisen können, gibt es viele Sorten, die niedrig in FODMAPs sind und sicher in moderaten Mengen genossen werden können. Diese bieten eine hervorragende Quelle für Proteine, Fette und andere Nährstoffe, ohne Verdauungsbeschwerden zu verursachen.
Nüsse und Samen |
Maximale Menge pro Mahlzeit |
Mandeln |
10 Stück |
Erdnüsse |
30 Stück |
Kürbiskerne |
2 Esslöffel |
Walnüsse |
10 Hälften |
Macadamianüsse |
10 Stück |
Pekanüsse |
10 Hälften |
Sonnenblumenkerne |
2 Esslöffel |
Pinienkerne |
1 Esslöffel |
Low FODMAP Milchprodukte
Laktose ist ein Bestandteil vieler Milchprodukte und eine häufige Quelle für FODMAPs, die Verdauungsbeschwerden verursachen kann. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von laktosefreien Alternativen, die es ermöglichen, den Genuss von Milchprodukten fortzusetzen, ohne Symptome zu provozieren.
Milchprodukte |
Maximale Menge pro Mahlzeit |
Laktosefreie Milch |
1 Tasse |
Hartkäse |
1 Scheibe |
Laktosefreier Quark |
½ Tasse |
Butter |
1 Esslöffel |
Low FODMAP Zucker und Süßungsmittel
Einleitung: Einige Zucker und Süßungsmittel können in einer Low FODMAP Diät verwendet werden, ohne dass sie Verdauungsbeschwerden auslösen. Diese Süßungsmittel sind eine sichere Wahl für Menschen, die auf eine geringe FODMAP-Zufuhr achten müssen.
Süßungsmittel |
Maximale Menge pro Mahlzeit |
Ahornsirup |
1 Esslöffel |
Reissirup |
1 Esslöffel |
Glukosesirup |
2 Esslöffel |
Stevia |
nach Bedarf (moderat) |
Low FODMAP Kräuter und Gewürze
Viele Kräuter und Gewürze enthalten keine FODMAPs und sind ausgezeichnete Zutaten, um Speisen Geschmack und Aroma zu verleihen, ohne Verdauungsprobleme zu verursachen.
Kräuter/Gewürze |
Maximale Menge pro Mahlzeit |
Basilikum |
nach Belieben |
Ingwer |
nach Belieben |
Oregano |
nach Belieben |
Thymian |
nach Belieben |
Petersilie |
nach Belieben |
Schnittlauch |
nach Belieben |
Fazit zur Low FODMAP Diät
Die Low FODMAP Diät ist eine effektive Lösung für jene, die unter Reizdarmsyndrom oder anderen gastrointestinalen Störungen wie Blähbauch oder chronischer Darmentzündung leiden. Diese Ernährungsweise minimiert die Aufnahme von schwer verdaulichen Kohlenhydraten, um Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen zu lindern. Mit einer sorgfältigen, schrittweisen Anpassung der Ernährung und die Unterstützung durch Fachleute können sich die Symptome verbessern, während eine ausgewogene Ernährung beibehalten werden kann.
Häufig gestellte Fragen
Welche Lebensmittel sind low FODMAP?
Low FODMAP Lebensmittel sind solche, die gering fermentierbare Kohlenhydrate enthalten und somit besser verträglich sind. Dazu gehören Karotten, Gurken, Spinat, unreife Bananen, Erdbeeren, Quinoa und laktosefreie Milchprodukte.
Was darf man bei FODMAP nicht essen?
Man sollte Lebensmittel mit hohem FODMAP-Gehalt wie Zwiebeln, Knoblauch, Weizenprodukte, Äpfel, Birnen und Hülsenfrüchte meiden. Diese können bei empfindlichen Personen Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen.
Was heißt FODMAP auf Deutsch?
FODMAP steht für fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole, die eine bestimmte Gruppe von Kohlenhydraten beschreiben. Diese Kohlenhydrate sind oft schwer verdaulich und können im Dickdarm fermentiert werden, was zu Verdauungsbeschwerden führen kann.